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24 Stunden DM der DUV in Basel – Markus Müller trotzt dem Dauerregen

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24 Stunden DM der DUV in Basel – Markus Müller trotzt dem Dauerregen

Eigentlich hätte Basel wieder ein großes Highlight für uns werden sollen, denn bei der DUV DM über 24 Stunden in Basel vom 30. April bis zum 1. Mai rechneten wir uns sowohl in der Mannschaft 50+ als auch im Einzel gute Chancen auf eine vordere Platzierung aus.

Nachdem Gina schon vor längerer Zeit verletzungsbedingt absagen musste, erwischte es drei Wochen vor dem großen Ereignis leider auch noch mich. Trotz aller Bemühungen gelang es nicht mehr, die starken Ischias-Schmerzen im linken Bein in den Griff zu bekommen. Damit war leider unsere Mannschaft geplatzt und mein Traum von der Titelverteidigung bei den M55 ausgeträumt.

Es blieben also nur noch Markus Müller und Stephen Schöndorf als Starter übrig. Die beiden reisten am Freitag nach Basel – ich entschloss mich, mit dem Fernbus am Samstagnachmittag nachzukommen und das Rennen in der Rolle als Betreuer/Beobachter/Offizieller mitzuerleben. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen nahe 20 Grad reiste ich um 13:30 Uhr vom ZOB in München ab und ahnte nicht, welches Wetter mich in Basel erwartete.

Zwar war die Wettervorhersage nicht berauschend, aber dass es von 17 Uhr am Samstag bis zum Ende des Rennens um 12 Uhr am Sonntag ununterbrochen – teilweise wie aus Eimern – regnen würde, übertraf selbst die schlimmsten Befürchtungen und stellte die Läufer und Organisatoren vor große Herausforderungen. Hinzu kam noch die Kälte – die Temperaturen lagen nur noch um die 7 Grad.

Viele Läufer beendeten das Rennen total durchnässt und durchgefroren vorzeitig; oft waren einfach keine trockenen Sachen mehr zum Umziehen vorhanden. Dieses Schicksal ereilte leider auch Stephen, der das Rennen nach knapp 70 km beendete und auch unsere Lauffreunde Frank und Rüdiger Burger vom Team Icehouse, die das Handtuch nach gut 100 km warfen.

      

 

     

Die Burger Zwillinge Frank und Rüdiger                        Der Stand des Rennens nach 24 Stunden und die Preise

Nur Markus und Albert Lehrhuber, ein Laufspezi aus dem benachbarten Taufkirchen/Vils, zogen tapfer ihre Kreise durch das erbärmliche Wetter. Auch ich hatte mir meinen Kurztrip nach Basel anders vorgestellt – frierend verfolgte ich das Renngeschehen meistens im Zelt bei der Zeitnahme und versuchte, den Veranstalter nach besten Kräften bei der Aufmunterung der durchlaufenden Läufer zu unterstützen. Natürlich insbesondere Markus und Albert sowie Günter Marhold aus Wolfratshausen, der am Ende nochmal richtig Gas geben konnte und mit 228 km auf Rang 5 landete.

Dass man bei den miserablen äußeren Bedingungen auch eine herausragende Leistung abliefern kann, bewiesen die Gesamtsieger: Dietmar Korntner aus Österreich mit 243 km und nur winzige 400 m dahinter Maria Jansson aus Schweden lieferten sich einen packenden Zweikampf. Und auch Markus konnte am Ende mit seiner Leistung wirklich sehr zufrieden sein: Mit gut 163 km übertraf er die 100 Meilen und schaffte am Ende einen beachtlichen siebten Platz in der stark besetzten AK50 . Groß war die Freude auch bei Albert, der mit gut 157 Kilometern den zweiten Platz in der AK60 erreichte.

Hoffen wir, dass uns der Wettergott bei der letzten deutschen Meisterschaft am 20. August in Leipzig (100 km) gnädig gestimmt ist (da hatten wir ja im letzten Jahr schon extreme Bedingungen) und wir ohne verletzungsbedingte Ausfälle ein paar tolle Resultate einfahren können.

Günther – Text und Fotos

 

Das Ereignis aus einer besonderen Sicht von unserem Markus Müller

Die wenigen Habseligkeiten für Rucksack und Tasche waren schnell umgehängt und wurden ergänzt durch die Expeditionsgegenstände der Geheimmission Dirk. So fuhr ich nach Altväter Weise mit dem Zug nach Pasing. Dort erwartete mich schon Stephen, der sich für die Mission die „back to the roots“ Ausrüstung angezogen hatte.

Mit flauem Gefühl in der Magengegend und doch völlig entspannt, begab ich mich am 30. April um 12 Uhr Sternzeit mit anderen Transzendenten und Veganern auf die Erkundungsreise zu unendlichen Weiten. Unsere Aufgabe war klar: Durchbrecht die Grenzen des bekannten Raums und beherrscht den Fluss der Zeit. Hierfür hatten wir uns getroffen, hierfür wollten wir die Qualen erleiden. Durch die geheimnisvolle Kraft „Sri“ getrieben, setzen wir uns mit individueller Ausrüstung und Geschwindigkeit in Bewegung.

Stunden später, oder waren es schon Tage, Monate, Jahre, trafen sich zum letzten Mal die Bahnen von Dirk und mir. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit und durch den Dopplereffekt etwas verfremdet, drang es in meine Ohren „Markus Energie“. Ich war verwirrt, drehte mich zu ihm hin, worauf er zum Swing by Manöver ansetzte. Mit dieser zusätzlichen Energie konnte Dirk in den Hyperspace entschwinden und wurde fortan nicht mehr gesehen.

Aber wie ging es meinen anderen Freunden. Stephen, der aufgrund der Kälte des Raums mit allen 20 Fingern zu kämpfen hatte, erinnerte sich schlussendlich der Weisheit von Sri „Du kannst alles erreichen, was Du Dir vorstellen kannst „. Mit dieser Zuversicht begab er sich nach beachtlichem Lauf und hoher Geschwindigkeit in den Hyper Kokon. Dort visualisierte er seine Ziele und setzte sie auch, sichtlich entspannt, bis zum Ende der Expedition um.

Aber was war mit Rüdiger und Frank, meinen Freunden aus dem hohen Norden geschehen. Wo sind sie verschollen ? Nach heldenhaftem Kampf gegen Ingwertee und Kräuterbrot, zudem geehrt mit der lila Fahne und, was noch wichtiger ist, der kleinen Bierfahne, wurden die zwei Helden ans Firmament versetzt. Bekannt unter den Namen Kastor und Pollux, können wir sie heute noch bewundern.

Im Übrigen zählt die kleine Bierfahne statistisch gesehen bei vielen Veganern mehr als die lila Fahne in Raum und Zeit. Und was ist sonst noch Erstaunliches, um nicht zu sagen, Außerirdisches zu berichten ? Hier fällt mir nur noch folgende Sensationsmeldung ein: „Maria, ein Stern geht auf“. Was konnte das bedeuten „Maria und immer wieder Maria“, ja ist denn schon „Maria Himmelfahrt“ ?

Nein, es war nicht wie bei Dirk der Hypersprung, bei Maria war es eindeutig. Sie hatte es geschafft, sie hatte Raum und Zeit überwunden und damit die Menschheit einen großen Schritt vorwärts gebracht. Einige astronomische Einheiten später, noch verwundert über den Hypersprung von Dirk und der Leistung von Super-Maria, hörte ich eine innere Stimme. Ich war verwirrt – bist du es Dirk ? Nein beim dritten Male war es deutlich. Es war die regionale Hoheit, die zweithöchste Macht rief mich. Ich konnte es nicht fassen, die Macht war mit mir, der Captain war an Board. Jetzt konnte ja eigentlich nichts mehr schiefgehen. Unter seiner Schirmherrschaft erkämpfte ich Auszeichnung um Auszeichnung, Fahne um Fahne.

Das Herz des Zweiten im Universum hatte sich mir wieder zugewandt – mir, dem Hypersprungverweigerer, dem Minimalisten. So wurde auch ich ein Held – ein Held für die Non-Mover und Rückwärtsläufer, für die Orientierungslosen und Planlosen. Und noch etwas vertraute mir der Zweithöchste des bekannten Universums an. Die regionale Hoheit will sein Territorium erweitern und ich soll es erkunden.

Nicht das Weltall, aber ein Gebiet mit Bergen und fruchtbaren Tälern, mit giftigen Schlangen und gefährlichen Tieren. Ja, er hat mir eine neue geheime Mission gegeben, in der mich Hitze und Kälte begleiten werden. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass die alte Weisheit wieder einmal bewiesen wurde „Die letzten werden die ersten sein“. Diese Weisheit ist übrigens nicht von Sri.

Markus