Backyard in Frankenmarkt, man lernt nie aus …
4 – 7 – 8 – 15 – unsere Ergebnisse beim Backyard in Frankenmarkt, man lernt nie aus …
Hallo zusammen,
während die letzten 4 TeilnehmerInnen gerade auf die 33. Runde gegangen sind, ist für uns wir für die allermeisten Teilnehmer die Messe schon längst gelesen.
Vor dem Start herrschte bei Theo schon große Aufregung, da ihm anscheinend jemand den Autoschlüssel aus der unbewachten Sporttasche entwendet und dann den Geldbeutel aus dem Auto gestohlen hatte. Einfach unglaublich!!
Pünktlich um 9 Uhr ging es bei noch bewölktem Himmel auf die anspruchsvolle, überwiegend auf Naturwegen zu belaufende und mit 111 Höhenmetern gespickte, 6,7 Kilometer lange Runde.
Nach 500 Metern ging es in den Wald, dort herrschten zwar angenehme Temperaturen, nach dem vorangegangenen Regen war allerdings die Luftfeuchtigkeit auch ziemlich hoch.
Wir machten uns zu viert in dem mit 230 Teilnehmern großen Starterfeld erwartungsvoll auf die Runde und jeder versuchte seinen Rhythmus zu finden. Theo bekam leider schon ziemlich früh Probleme auf der Strecke und konnte die fünfte Runde nicht mehr rechtzeitig beenden.
Unser Neumitglied Sabine lieferte ein ausgezeichnetes und sehr gleichmäßiges Rennen ab und beendete selbst die siebte Runde noch mit einer Zeit von unter 50 Minuten. Damit hatte Sie sich ihre Medaille auf jeden Fall redlich verdient und auch erfolgreich einen „Ultra“ absolviert. Herzlichen Glückwunsch! Da wäre sicher noch mehr drin gewesen, aber leider war Sabine nicht mehr zum Weiterlaufen zu bewegen und trat mit Theo die Heimreise an.
Daniela hatte leider ab der siebten Runde mit Magenproblemen zu kämpfen, die Sie dann in der neunten Runde zur Aufgabe zwangen. Sie wartete noch meine zehnte Runde ab und machte sich dann auf den Heimweg. Nächstes Wochenende steht ja für Sie ein schwerer Trail auf dem Programm.
Für mich lief es 11 Runden lang richtig gut, ich fand sehr schnell meinen Rhythmus, sparte meine Kraft an den Anstiegen und ließ es dann bergab gut laufen. Die Rundenzeiten lagen zwischen 48 und 51 Minuten sehr konstant und ich hatte ich Ziel immer ausreichend Zeit mich gut zu verpflegen und ein wenig zu entspannen.Ab der zwölften Runde wurde es dann doch zäher und mit der Verpflegung wurde es zunehmend schwieriger. Als ich zu Beginn der vierzehnten Runde meine Stirnlampe einschalten wollte, zeigte diese leider keine Reaktion mehr (beim Check vor dem Rennen war alles noch o.k.). Was für ein Malheur! Jetzt war guter Rat teuer. Nach dem Start der 14. Runde trank ich noch meine Suppe und hatte bereits den Kontakt zu den anderen Läufern verloren.
Da ich unbedingt zumindest die 15 Runden schaffen wollte, machte ich mich trotzdem auf den Weg. Im fast stockdunklen Wald leuchteten nur ein paar Glühwürmchen, die Wege waren nur noch schemenhaft zu erkennen. Jetzt musste ich auf den unebenen Wegen vor allem beim Bergablaufen größte Vorsicht walten lassen, um ja keinen Sturz zu riskieren. Damit konnte ich hier keine Zeit gutmachen. Als ich endlich auf die Teerstrasse bis zum Wendepunkt kam, musste ich richtig Tempo aufnehmen und versuchte alles, um Anschluss an den letzten Läufer zu finden. Matthias (der auch zum Orga Team des SUR gehört), wartete netterweise auf mich, bis ich ihn eingeholt hat und so hatte ich zumindest auf dem letzten guten Kilometer einen Begleiter mit Lampe. Das Ziel erreichten wir immerhin noch in knapp 56 Minuten.
Leider ließ sich im Ziel auch keine Ersatzlampe auftreiben (ich hatte meine leider auch nicht mitgenommen). So machte ich mich wieder alleine am Ende des Feldes ohne Lampe auf den Weg. Eigentlich ein aussichtsloses Unterfangen. Inzwischen war es stockdunkel und ich konnte im Wald so gut wie gar nichts mehr erkennen und musste es noch langsamer und vorsichtiger angehen lassen. Die Hoffnung, dass ich die Runde im Zeitlimit schaffen könnte, schwand zusehends. Meine ganze Hoffnung lag wieder auf dem Stück außerhalb des Waldes. Hier nahm ich meine letzten Kräfte zusammen und versuchte nochmal richtig Tempo aufzunehmen. Die entgegenkommenden Lichterketten der anderen LäuferInnen waren ein zusätzliches Hindernis.
Leider schaffte ich es nicht, den letzten Läufer (es war wieder Matthias) einzuholen, bevor es wieder für den letzten Kilometer in den dunklen Wald ging. Er lag aber nicht weit vor mir und hörte zum Glück mein Rufen und wartete auf mich. Jetzt hieß es nochmal alle Kräfte zusammenzunehmen, allzu viel Zeitpuffer hatten wir nicht mehr. Letztendlich schafften wir es aber noch in knapp 58 Minuten glücklich zusammen über die Ziellinie. Vielen Dank Matthias, ohne Dich hätte ich es wohl nicht mehr rechtzeitig geschafft.
Danach war aber auch für mich endgültig Schluss! Ohne Lampe wäre ein Weiterlaufen eh unmöglich gewesen, es war keine Zeit mehr, um nochmal vernünftig Verpflegung aufnehmen und die letzten beiden Runden hatten mir alles abverlangt. Man lernt halt nie aus …
Nach einer kurzen Nacht mit ein wenig Relaxen im Auto bin ich dann um halb 5 nochmal zum Start, um den noch im Rennen befindlichen LäuferInnen zu applaudieren. Kurz nach dem Start zur 21. Runde um 5 Uhr (den noch 15 LäuferInnen in Angriff nahmen), machte ich mich auf den Heimweg. Duschen, noch was frühstücken und dann 5 Stunden geschlafen.
Jetzt heißt es so gut wie möglich regeneriert, damit ich für das Salzachultrarun in zwei Wochen so gut es geht gerüstet bin.
Günther