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Keufelskopf oder besser doch Teufelskopf … Ultratrail DM 2014

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Keufelskopf oder besser doch Teufelskopf … Ultratrail DM 2014

– – – Text Günther – – – 

Ausgerechnet den vermeintlich schwersten Ultra-Crosslauf auf deutschem Boden wählte die DUV für die Austragung der deutschen Meisterschaften am 7. Juni im Ultracross aus: 86 Kilometer mit insgesamt 3400 Höhenmetern auf Trails, die ihren Namen auch verdienen ! Doch damit nicht genug: auch das Wetter in der Westpfalz tat mit subtropischen Temperaturen jenseits der 30 Grad das Übrige dazu und es gab nur vier Wasserstellen auf der gesamten Strecke. Verpflegung und Getränke mussten mit einem Rucksack mit auf die Strecke genommen werden. 

       

Theo, Markus und ich hatten uns dieses mörderische Unterfangen vorgenommen, eigentlich wollte auch Margit aus Passau mit dabei sein, die aber leider kurzfristig absagen musste. Nach 7 Stunden und 550 Kilometern Anfahrt erreichten wir am Freitag wohlbehalten unsere herrlich auf einem Hügel und integriert in eine Burg gelegene Jugendherberge. Am Abend holten wir noch die Unterlagen abgeholt und tankten ein paar Kohlehydrate. Nach einer zumindest für Markus und mich unruhigen Nacht machten wir uns am Morgen nicht gerade in bester Verfassung auf in Richtung Start.

Pünktlich um sechs Uhr fiel der Startschuss und wir starteten von ganz hinten (ein neues Erlebnis für mich …). Auf den ersten, noch relativ harmlosen Kilometern, versuchte jeder seinen Rhythmus zu finden. Ich lief bis zum ersten Anstieg mit Markus, Theo ein Stück dahinter. Ein paar Kilometer später kam ich auf der Bergabpassage besser ins Rollen, zog an Markus vorbei und fand bis zum ersten Verpflegungspunkt ganz gut in meinen Rhythmus. 

       

Auf dem zweiten Teil wurde die Strecke deutlich schwieriger, ein ständiges Auf und Ab auf einsamen Pfaden, sofern man diese überhaupt als solche bezeichnen konnte. Einmal mussten wir sogar einen mit einem Seil gesicherten Felshang hinaufklettern. Und die aufkommende Hitze machte dem Kreislauf zusätzlich schwer zu schaffen. Am Verpflegungspunkt zwei bei Kilometer 38 lief Markus zu mir auf und wir beschlossen, den Rest der Strecke nach Möglichkeit gemeinsam zu laufen. Zudem hofften wir, dass Theo nicht allzu weit hinter uns war und später noch zu uns auflaufen würde.

Die Strecke und das schwülwarme Wetter forderten uns wirklich alles ab und wir waren oft froh, die unwegsamen und anspruchsvollen Wege wenigstens noch in einem zügigen Gehtempo zu bewältigen. An Laufen war eigentlich nur noch auf den Bergabpassagen zu denken. Aber wir hatten uns vorgenommen, den Lauf auf jeden Fall erfolgreich innerhalb des Zeitlimits von 15 Stunden und 30 Minuten zu beenden. An der letzten Verpflegungsstation bei Kilometer 71 waren wir uns sicher, dass wir es nun auf jeden Fall schaffen würden.

Gestärkt mit einem Erdinger alkoholfrei machten wir uns auf die letzten 15 Kilometer, die nochmal mit allen Schikanen und sehr vielen Höhenmetern gespickt waren. Zweimal mussten wir uns sogar an einem fixierten Seil eine steile Böschung hinaufziehen. Am meisten machten wir uns nun doch Sorgen um Theo, den wir eigentlich längst bei uns erwartet hatten.

Auf den letzten Kilometern mobilisierten wir nochmal alle unsere Kräfte und konnten noch ein paar Plätze gut machten. Schließlich liefen wir beide Hand in Hand überglücklich und erschöpft nach 14:34 Stunden ins Ziel. 

     

Leider wurde nun zur Gewissheit, was wir schon befürchtet hatten: Theo hatte das Rennen frühzeitig beenden müssen, da er sich nach einem Sturz beim Bergablaufen eine Verletzung am Knie zugezogen hatte. Bei Verpflegungspunkt zwei musste er daher schweren Herzens die Abzweigung auf die Marathonstrecke mit 45 Kilometern nehmen. Damit war natürlich unser Traum von einem Podestplatz für die Mannschaft ausgeträumt. Aber da waren wir nicht die einzigen – von 190 gestarteten Teilnehmern kamen nur 113 ins Ziel. Trotzdem tat das unserer guten Stimmung keinen Abbruch und wir erlebten noch einen netten Ausklang einer wirklich extremen, aber perfekt organisierten Veranstaltung.