Rekorde beim 50 km Hallenultra von Senftenberg am 24. Jan. 2016
Unser SV Schwindegg war mit Rainer Leyendecker live dabei beim neuen M60 Hallenrekord
Zum 10. Jubiläum des einzigen jährlichen Hallenultras auf deutschem Boden gönnte ich mir mit meiner Frau Marlyn ein verlängertes Wochenende. Senftenberg liegt sich zwischen Dresden und Cottbus im Herzen des durch den Braunkohlebergbau entstandenen Lausitzer Seenlandes. In der schon 1959 eingeweihten Niederlausitzhalle mit ihrer in die Jahre gekommenen 250 m Bahn mit stark erhöhten Kurven fanden an 2 Tagen 9 Bewerbe statt von Kurzstrecken über 10 km bis hin zu den Langstrecken.
Highlight am Samstag Abend war der Nachtmarathon mit 169 Runden und am Sonntag der Morgenmarathon und als Krönung der gleichzeitig stattfindende 50 km Ultra mit 200 Runden. Alle langen Bewerbe waren frühzeitig ausgebucht, denn maximal 75 Läufer/innen durften zur gleichen Zeit ihre Runden drehen. Jeder sah auf einem großen Display die laufende Zeit, seine Startnummer und die verbleibende Rundenzahl.
Diese 50 km waren als mein erster Hallenlauf ein spannendes Experiment. Zum einen war es meine Ultra-Premiere als Neu-M60er und wollte ich den deutschen Hallenrekord der AK60 (von DUV Sportwart Norbert Madry mit 4:26 Std. aus 2014) klar verbessern. Zum anderen konnte ich meine Form kaum einschätzen und blieb als große Unbekannte das Meistern der 400 Kurven – als flotter Läufer meist auf der längeren und steileren Überholspur.
Startschuss war 8 Uhr morgens für uns 55 Ultras und 20 Marathonis. Die beiden schnellsten Ultras zogen rasch davon und hinter mir bildete sich eine Verfolgergruppe. Die meiste Zeit liefen laute Popmusik und Lichtshows – etwas gewöhnungsbedürftig. Die ersten 10 km (40 Runden) lief ich in 45 Min. schneller als geplant, die nächsten 10 km in 47 Min. Die Verfolger um mich waren noch nah beisammen und meine Vision auf den 3. Gesamtplatz wuchs. Also mit viel Risiko forcieren und die Verfolger so distanzieren?
Mit 44 Min. für die folgenden 10 km überrundete ich meine Verfolger ein- bis mehrmals. Nun konnte ich meinen Lauf auch mit Hilfe von Marlyns Positionsmeldungen gut kontrollieren. Die Marathonmarke erreichte ich in 3:14 Std. und mein deutscher AK60 Rekord nahm überraschende Formen an. Die beiden letzten Zehner in je 48 Min. laufend, wurde ich mit grandiosen 3:51:53 Std. gestoppt – das waren im Schnitt 12,95 km/h und 4:38 min/km. In den letzten Jahren war „outdoor“ nur ein deutscher M60er ein Mal um 1 Minute schneller (Wolfgang Braun 2015).
Vor mir auf Platz 2 landete Uwe Laenger mit 3:29 Std. als mehrmaliger Sieger der letzten Jahre, aber die Halle zum Tosen brachte der junge Gerrit Wegener, der bei seinem erst 2. Ultra mit 3:12 Std. „indoor“ eine Weltklassezeit und neuen deutschen Gesamtrekord in der Halle rannte. Als beste Dame kam wie im Vorjahr die junge Evelyn Franke in 4:22 Std. aufs Podest. Meine Vorstellung gibt mir Zuversicht für die anstehenden deutschen Meisterschaften der DUV im Frühjahr – Podiumsplätze in der AK60 sind mein Ziel.
Text Rainer , Fotos Marlyn Leyendecker