Zürich ist auf jeden Fall eine (Lauf)reise wert
Am Sonntag, den 10. April war es tatsächlich soweit: begleitet von meiner Frau Christine stand ich kurz nach 8 Uhr im Startbereich des Zürich Marathons, der heuer seine 19. Auflage feierte. Meine älteste Tochter Alexandra war da bereits unterwegs, Sie hatte sich den Halbmarathon vorgenommen, der aber von einem anderen Punkt aus gestartet wurde. Wir hatten das verlängerte Wochenende schon lange geplant, mit einem privaten Besuch verknüpft und waren bereits am Freitag Nachmittag mit der Bahn angereist.
Die Hügel rund um den Zürichsee waren mit einer leichten Schneeschicht wie von Puderzucker überzogen, Sonne und Wolken wechselten sich bei kühlen Temperaturen und wenig Wind ab – kurz gesagt: es herrschten ideale Laufbedingungen, als ich mich von Startblock E aus um 8 Uhr 15 auf die 42 Kilometer machte. Dabei war bis zuletzt unklar, ob ich überhaupt an den Start gehen konnte – bis eine Woche vor dem Start hatte mich eine hartnäckige Erkältung fest im Griff und auch in der Zeit davor war nur ein sehr unregelmäßiges Training möglich. Aber der Testlauf am Mittwoch zuvor stimmte mich optimistisch.
Ich hatte mir auch fest vorgenommen, das Rennen defensiv anzugehen mit dem Ziel, mein geplantes Tempo von um die 6:30 Minuten pro Kilometer möglichst lange konstant durchzuhalten – was mir am Ende auch tatsächlich gelingen sollte.
Zunächst ging es rund 10 Kilometer durch die Innenstadt von Zürich, bevor der Parcours gut 13 Kilometer entlang des herrlich gelegenen Zürichsees bis zum Wendepunkt führte und sich die Läuferinnen und Läufer danach wieder zurück Richtung Stadtzentrum auf den Weg machten. Die Organisation war top, aber für 135 € Startgebühr sollte man das auch erwarten können. Einziges Manko war, dass es an den Verpflegungsständen keinen Tee und Cola erst ab Kilometer 36 gab.
Durch meine disziplinierte Renntaktik fühlte ich mich bis zum Ende des Rennens sehr gut und konnte auf der zweiten Hälfte noch viele Läuferinnen und Läufer überholen, bevor ich nach 4:37:23 Stunden überglücklich das Ziel erreichte und von meiner Familie in Empfang genommen wurde. Damit habe ich nun 78 Marathons in meiner Sammlung, mal sehen wie viele es noch werden.
Auch meine Tochter Alexandra strahlte über das ganze Gesicht, hatte sie doch mit gut 1:48 Stunden ihre bisherige Bestzeit im Halbmarathon von knapp über zwei Stunden deutlich unterboten.
Zürich ist auf jeden Fall eine Reise wert und bietet viele Sehenswürdigkeiten, ist allerdings auf Dauer sicher nur was für Leute mit dem nötigen Kleingeld.