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Aktuelles und Hintergründiges zum 25. Ottobrunner Sechs-Stunden-Lauf mit 4 SVS Aktiven

#mirsansvs

Aktuelles und Hintergründiges zum 25. Ottobrunner Sechs-Stunden-Lauf mit 4 SVS Aktiven

– – – Text und Fotos von Rainer Leyendecker – – –

Am 17. März 2024 war es endlich wieder so weit: Die Organisatoren Manfred und Angelika Rau (Ausrichter war wie bisher die Turnabteilung des TSV Ottobrunn) riefen in ihrer kurzen Ausschreibung zum 25. Mal zu ihrem 6 Stundenlauf gegen die Uhr. Der Lauf lief seit 1997 durchgehend bis 2019, dann fiel die 24. Auflage im März 2020 kurzfristig den Corona-Beschränkungen zum Opfer. Sie sollte nach Kundtun der Rau´s die finale Auflage sein. Nun folgte endlich die 25. Ausschreibung und wurde das Jubiläum nachgeholt.

Am Sonntag trafen sich 53 Läufer und Walker (Teilnehmerlimit war 70) ab 8 Uhr im Stadion der Sportanlagen neben dem Phönixbad in Ottobrunn. Wir nahmen unsere Startnummern in Empfang und hielten Ausschau, wen wir an Mitlaufenden erkannten, denn vorab gab es, wie bei einigen anderen Läufen auch, keine Starterliste. Welch Freude, dass viele von uns auf bekannte und teils länger nicht gesehene Gesichter und viele bestens gelaunte Aktive trafen. Erst am Morgen war die lange Regenphase vorbei und sorgte die Sonne bei Temperaturen bis 15 Grad für beste Laufbedingungen.

     

.                                                        Großes Briefing von Manfred Rau im Stadion

     

Bestens bestückter Verpflegungspunkt                  Unser SVS Team (Albert, Daniela, Gabi, Günther und Rainer – v.r.n.l.)

Nach einem unterhaltsamen und vor allem für die 6 h Neulinge informativen Briefing durch Manfred Rau folgten wir ihm gegen 10 vor 9 Uhr aus dem Stadion-Oval mit dem Naturrasen hinaus in den Park zum Startbereich, der so gewählt war, dass beim Durchlaufen der manuellen Zeitmessung durch Angelika und Mithelfer unter der Stadion-Tribüne auch die 50 km Durchgangszeit zu messen war. Dazu bedurfte es 34 Runden auf dem welligen Kurs von 1,442 km und die auf 972 m verkürzte Einführungsrunde. Jede Runde wies geschätzt an die 10 Höhenmeter auf.

   

.                                     Kleines Briefing am Startpunkt (Manfred links in rot auf der Bank)

Punkt 9 Uhr ging es los und waren viele von uns in Shorts und T-Shirts unterwegs. Einige jüngere Läufer stürmten voraus, andere ließen es ruhiger angehen und einige begannen wie geplant mit dem Walken (ohne Stöcke). Schon nach 3-4 Runden überrundeten mich die ersten Herren und nach etwa 9 Runden die beste Dame. Wir liefen jeweils aus dem Park hinab auf die 400 m Tartanbahn und kamen an der großzügig und reich bestückten Verpflegungsstation vorbei, bevor wir die Stadionrunde mit dem Aufstieg zur Tribüne mit der Zeitmessung beendeten und über einen Begrenzungsweg oberhalb der Sportanlage wieder in den Park gelangten. Bei jedem Durchlauf wurde uns die Startnummer zugerufen und in den Laptop eingegeben, so dass auch exakte Rundenprotokolle zustande kamen.

Im Laufe der Zeit machten sich die kleinen Wellen, vor allem aber der kurze Anstieg von der Bahn hinauf zur Tribüne, bemerkbar und schien immer steiler zu werden, so dass er vermehrt zum Gehen einlud. Für Abwechslung sorgten die Bambini- und Kinderläufe in mehreren Kategorien über unsere große Runde. Nach jeder Stunde hingen die neuesten Zwischenergebnisse an einem Unterstand neben der Bahn aus und konnten wir bei kurzen Pausen sehen, wo unsere Positionen lagen und wie viele Kilometer wird absolviert hatten.

Zur Mittagszeit, es waren mehrere Sorten frischer Pizza-Schnitten im Angebot, waren immer mehr von uns froh, schon die 1. Halbzeit gepackt zu haben und ahnten wir, wie schwer die 2. Halbzeit noch werden würde. Bei einem Teil der Läufer*innen war dies noch nicht so weit, denn sie spulten weiter ihre flotten Runden ab, was sich erst gegen Ende des Rennens nach etwa 5 Stunden änderte, als einigen ihnen die Kräfte ausgingen.

Bei uns vom SV Schwindegg lief es so: Ich wollte die ersten 2 Stunden im 6-er Schnitt zurücklegen und dann Stunde um Stunde langsamer werden bis zum 7-er-Schnitt (also gut 10 Min. pro Runde). Aber es kam bereits nach der 1. Stunde anders. Günther Weitzer, welcher 53 km +/- 1 erlaufen wollte, kam immer näher an mich ran und überholte mich, während ich unsere Daniela Nemela überrundete. Unser Albert Lehrhuber konnte verletzungsbedingt gar nicht laufen, ging aber die 6 Stunden stetig mit seiner Gattin Gabi in gutem Tempo, was beide 33,1 km weit brachte – Respekt an beide !

Nach der Halbzeit hatte mich Günther überrundet und traf ich, inzwischen mit 7,5 min/km unterwegs, erneut auf Daniela und trabten wir beide plaudernd einige Runden zusammen. Nach 4 Stunden, die Sonne war nun hinter Wolken, schauten wir erneut auf unsere Zwischenbilanzen und vertiefte ich mich dann ins Kopfrechnen, wie viele Runden ich noch zu absolvieren hätte, um die magischen 50 km zu knacken. Ähnlich erging es Daniela mit ihrem Ziel 45+, um in die DUV Wertung zu kommen. Nach den letzten Runden mit über 12 Minuten (also lahmen 8,5 min/km) war klar, dass ich die nächsten Runden zulegen musste, um mein Minimalziel erlaufen zu können. Also beschleunigte ich leicht und schaffte die nächsten Runden knapp unter 11 Minuten, wodurch ein kleines Polster entstand. So passierte ich die 34. Runde nach 5:55 Stunden und bekam vom Zeitmesser die Info: 50 km geschafft !

Nach dem Schlusssignal legten wir unsere zuvor erhaltenen Stöckchen mit Startnummern nieder und gingen zurück ins Stadion, während mit dem Messrad die Restmeter gezählt wurden. Zunächst fanden im Stadion beim VP die Siegerehrungen für alle Kinder statt, während wir uns frisch machen konnten. Um 16 Uhr begann dann unsere Siegerehrung in einem großen Raum hinter der Tribüne. Zunächst gab Manfred einen intensiven Überblick über seine Sportkarriere und die Geschichte seines Laufes, bevor ihm die Urkunden für alle Teilnehmenden gereicht wurden. Dann konnte Günther kurz unseren 7. 6-Stundenlauf am 20. Oktober ausloben und Flyer zum Mitnehmen anbieten.

   

Günther beim Ausloben unseres 6 h Laufes                       Manfred bei seiner Ansprache vor den Siegerehrungen

Sodann rief Manfred hintereinander die Damen von der letzten bis zur ersten Position auf und übergab ihre Urkunden, wobei die AK-Ersten in 5-er Schritten auch eine Porzellanschale mit Gravur zum 6 h Lauf in Empfang nehmen durften. Es siegte Sarka Cieker aus der Slowakei mit gut 65 km (W35, in München wohnend und zuvor erst 2 Ultras beim Sri Chinmoy Münchner 6 h Lauf mit 50 und dann 59 km gelaufen). Als Zweite kam als 1. W50 Astrid Obermaier mit 56,7 km zu ihrer Schale und als Dritte und 1. W60 Marion Zander mit 52,5 km. Daniela finishte zufrieden als 2. W50 mit 48,4 km. 

Bei den Herren kam von uns zuerst Albert als Sieger M70 dran (doch er war leider mit Gabi schon weg) und folgten schon bald ich selbst als Dritter M65 mit 50,6 km und danach Günther als AK Zweiter mit 53,3 km, während unser M65 Sieger Helmut Horwarth 54,5 km packte. Bei den Herren siegte der junge Johannes Wingenfeld (geboren in 2000) bei seinem erst 2. Ultra klar mit 80,774 km und überbot damit die bisherige Ottobrunner Bestleistung von Rainer Koch aus dem Jahr 2003 mit 80,299 km. Auf ihn folgten Timon Günther (1998 geboren) mit 77,3 km und Tobias Mieth (M40) mit 73,9 km.

   

Die drei stärksten jungen Herren über die 6 Stunden           Günther, Daniela und Rainer beim finalen Foto

Insgesamt kamen diesmal 42 Personen in die DUV Wertung (mindestens 45 km). Nach dieser quasi 25. Auflage stehen nun 1179 Personen (196 Damen und 983 Herren) in der ewigen Bestenliste für Ottobrunn und liege ich mit meinen starken 75,8 km aus 2010 noch auf dem 22. Rang dieser Liste. Laut DUV Statistik war 2017 das teilnehmerstärkste Jahr mit 63 Personen über 45 km. Bei den Mehrfach-Finishern liegen Herbert Metzker aus Ottobrunn, der wieder als Helfer mit dabei war, und Dietmar Mücke mit 14 Finishs an der Spitze, gefolgt von unserem Hans-Theo mit 13 Finishs, während heuer Peter Rexer nach 13 Finishs knapp die 45 km Marke verpasste. Unser Albert war schon 10 mal erfolgreich dabei (mit Bestleistung 73,1 km dort in 2001), ich nun 3 mal und Günther 2 mal (zuerst 2014 mit 64,5 km). Bisher konnte Günter Marhold 8 Gesamtsiege einfahren und Sabine Engel 4 Siege, gefolgt von Maria Stögbauer, Johanna Kress und Andrea Keil je 3 Siege.

Bei der Anmeldung konnten wir angeben, auf wie viele Kilometer wir die Gesamtsumme aller absolvierten Kilometer der Erwachsenen schätzten. Zum Ausklang der langen Siegerehrung, an welcher fast alle Aktiven teilnahmen, erfuhren wir von Angelika, wer am nächsten am summierten Ergebnis dran lag und die ausgelobten 100 Euro in bar gewann. Es war die souveräne Damensiegerin Sarka Cieker aus der Slowakei.

Ein Teil der Anwesenden und vor allem die Mehrfach- und Vielstarter bedauerten, dass dieses traditionelle Event nun endgültig Geschichte sein würde. Sogleich deutete Manfred Rau bei seiner Abschlussrede an, er denke mit Zustimmung seiner Gattin doch daran, zum ultimativen Finale eine echte 25. Auflage am 6. April 2025 nachzuschieben, sofern ihm in nächster Zeit genügend Läufer*innen ihr Interesse per Mail bekunden würden. Wir sind gespannt auf das Ergebnis und ob und wann es eine neue Ausschreibung gibt.

Während wir 4 SV Schwindegger uns in Ottobrunn austobten bzw. abrackerten, war unser Urgestein Hans-Theo Huhnholt (für seinen LC Bayern) beim 50. Königsforst Marathon bei Köln aktiv (345 Marathons). Er meisterte die 2 Runden über den Naturkurs mit je 75 Höhenmetern mit Bravour und finishte als 9. von 17 AK-65-Kollegen mit guten 4:55 Stunden (der M65 Sieger war schon nach 3:31 Stunden fertig).

Unser nächstes gemeinsames SVS Laufevent wird die erneute Bayerische Marathon Meisterschaft als Sonderwertung beim 32. Regensburger Marathons am 12. Mai sein. Günther, Theo, Albert und ich sind schon gemeldet. Letztes Jahr gewannen wir die Senioren M60+ Wertung. In der M65 Wertung der Meisterschaft der M65 wurde Rainer Zweiter vor Theo, Günther und Albert.  Schauen wir mal, wie es heuer bei uns läuft und ob wir wieder einzeln oder als Team aufs Podest kommen !