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Grandioses Berglauf-Erlebnis beim Stubai Ultratrail-Event Ende Juni

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Grandioses Berglauf-Erlebnis beim Stubai Ultratrail-Event Ende Juni

Daniela meistert an langem Arbeitstag den K31 auf den Stubai-Gletscher in 2.960 m Höhe

 – – – Text und Fotos von Daniela – – – 

Eigentlich hatte ich ja im Vorfeld zu diesem Lauf – es war die siebte Auflage des Events seit 2017 – einen Heidenrespekt vor den Höhenmetern grundsätzlich und dem langen Schlussanstieg im Besonderen. Rein rechnerisch sollte es sich ja ausgehen, aber grau ist alle Theorie … Nachdem meine Vorbereitung nicht ganz optimal wegen Hüftproblemen gelaufen ist, hatte ich kaum einen längeren Lauf und so gut wie keine Höhenmeter gemacht und so setzte ich halt auf das hoffentlich ausreichende Zeitlimit von 10 Stunden.

   

Allerdings machte mir die Wettervorhersage für den 29. Juni doch ein wenig Kopfzerbrechen … Aber vor Ort: Das Wetter war zwar schon am Start um 9 Uhr mit 21 Grad warm, allerdings gab es viele schattige Abschnitte. Die Hüfte schmerzte zwar schon von Anfang, allerdings bin ich grundsätzlich eher wenig gelaufen, einfach um Kraft zu sparen für den Schluss, denn man weiß ja nie, wie die Anstiege sein werden … 

       

Die Strecken bzw. Wege waren ähnlich wie bei meinem Karwendelmarsch vor zwei Jahren, runterwärts – mit wenigen Ausnahmen – kaum laufbar für mich. Die Anstiege war ich zumeist gehend unterwegs. Route war sehr schön und verlief viel am Wasser entlang. Immer hatte ich so ein bisschen das Zeitlimit im Kopf. Allerdings hat meine Uhr die Anstiege und das langsame Wandern nicht aufgezeichnet, so dass ich nicht wirklich einen Überblick über die schon geschafften Kilometer hatte. Trotzdem war ich noch passend unterwegs. Nach km 23,5 – vor dem Schlussanstieg – hatte ich so meine Probleme, den Medical Check zu überstehen. Klar, ich war schon ein wenig fertig, aber sah ich wirklich so schlecht aus ???

Auf jeden Fall durfte ich doch auf den Schlussanstieg. Inzwischen war es bewölkt geworden. Etwa ab der Hälfte des Aufstieges zur Dresdner Hütte war dann zeitweise ein ziemlich heftiger, kalter Wind, so dass ich mir bei diesem letzten Verpflegungspunkt auf 2.308 m Höhe meine langen, winddichten Sachen anzog. Inzwischen hatte meine Uhr den Geist ganz aufgegeben und ich hatte keinen Anhaltspunkt mehr, wie ich zeitlich lag. Auch war ich mir nicht ganz sicher, ob mir die restliche Zeit für die letzten 4 km mit 660 Höhenmetern im Anstieg (und ein paar bergab) blieb.

Inzwischen war ich mitten drin unter einigen Ultraläufern. Von den K 31 waren es nur noch einige wenige, aber ich war nicht das Schlusslicht. Auf dem letzten Streckenstück ging es noch über einige Schneefelder. Der Wind wurde inzwischen immer heftiger und es hatte sich zugezogen. Also stapften wir immer weiter. Die letzten 2 km ging es fast ausschließlich über weichen, sulzigen Schnee. Hier kamen meine extra hierfür gekauften Grödeln zum Einsatz. Zusammen mit einer Ultraläuferin kämpfte ich mich nach oben. Natürlich war der Schnee nicht mehr sonderlich anspruchsvoll, aber weich, immer wieder rutschten wir aus. Das Ziel war da schon längst in Sichtweite, es zog sich aber immer noch.

   

Oben nach 9:30 Stunden angekommen, sah es eigentlich ziemlich nüchtern aus. Aufgrund des starken Windes und der fortgeschrittenen Zeit gab es nur einen kleinen Zieleinlaufbogen, etwas Musik und die Medaille. Anschließend habe ich noch kurz etwas gegessen und dann fuhr ich von der Bergstation Eisgrat runter mit der Gondel. Unten angekommen, haben wir dann vergeblich auf den letzten Shuttlebus gewartet und uns dann ein Taxi zurück nach Neustift zum Start genommen. Entgegen aller Aussagen kam dann doch kein Shuttle mehr, allerdings wurden die Taxikosten dann übernommen…

Fotos habe ich leider unterwegs fast keine gemacht, mein Handyakku hielt leider auch nicht die ganze Zeit durch, schade und sehr ärgerlich ! Am Tag direkt nach dem Lauf ging es mir körperlich ganz gut, danach merkte ich vor allem den Muskelkater in den Oberschenkeln … Ein unvergessliches Erlebnis für mich !!!

Zum K31 schrieb der Veranstalter: „Der STUBAI K31 bietet den LäuferInnen die einmalige Möglichkeit, innerhalb eines Tages von Neustift bis auf den Stubaier Gletscher auf 2.960 Meter Seehöhe zu laufen – vom Tal ins ewige Eis. Auf 31 Kilometern geht es zunächst entlang des Talbodens bis nach Volderau und von dort bergauf bis zur Bacherwandalm (1.620 m). Über wunderschöne Trails geht es weiter bis zur Falbesoner Nockalm (1.663 m) und in Richtung Bänkenalm (1.860 m). Kurz vor der Bänkenalm geht es wieder hinunter ins Tal, wo mit dem WildeWasserWeg bereits das nächste landschaftliche Highlight wartet. Am Ende der Strecke wartet auf die Teilnehmer der spektakuläre Schlussanstieg über Schnee und Eis auf die Bergstation Eisgrat (2.960 m) am Stubaier Gletscher. Insgesamt müssen auf dieser Strecke 2.630 Höhenmeter im Aufstieg und 720 Höhenmeter im Abstieg bewältigt werden.“

Insgesamt gab es beim K31 heuer 312 Finisher (228 Herren und 84 Damen), wobei der Sieger nur 3:29 Stunden und die Siegerin in 4:04 Stunden benötigten. Beim K67 kamen   188 Männer und 31 Frauen innerhalb der erlaubten 18 Stunden ins Ziel; der Sieger hatte nach 8:33 Stunden, die Siegerin nach 11:23 Stunden Feierabend. Zum K67 schrieb der Veranstalter: „Der STUBAI ULTRATRAIL K67 ist die ultimative Herausforderung im Herzen der Alpen. Unter dem Motto „CITY2GLACIER“ gilt es innerhalb eines Tages von der Olympiastadt Innsbruck inmitten Tirols bis auf 2.960 Meter Seehöhe auf den Stubaier Gletscher zu laufen – von der Stadt ins ewige Eis. Der STUBAI ULTRATRAIL – CITY2GLACIER steht für ein unvergleichliches Abenteuer. Auf einer Gesamtstrecke von über 67 Kilometern verbindet der Lauf urbanes Feeling mit körperlicher Höchstleistung in beeindruckender Naturlandschaft. 5.110 Höhenmeter im Aufstieg und 2.820 Höhenmeter im Abstieg müssen bewältigt werden.“