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20 x Füssen – die Serie lebt weiter ! – Unser SV Schwindegg Teamevent 2022

#mirsansvs

20 x Füssen – die Serie lebt weiter ! – Unser SV Schwindegg Teamevent 2022

*** Text von Günther Weitzer , Fotos von Marlyn, Rainer, Christian, Günther ***

Dass ich am Samstag, dem 23. Juli, von Augsburg nach Füssen anreisen würde, hatte ich so nicht auf dem Radar – aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Den Takt gab in diesem Fall mein jüngster Enkel Quentin vor, der sich am Mittwoch Abend dazu entschied, das Licht der Welt zu erblicken. Für mich hieß das, die schon weitgehend vorbereiteten Taschen noch schnell fertig zu packen und dann Richtung Augsburg zu fahren, um die nächsten Tage auf den „großen“ Bruder Linus (2 Jahre) aufzupassen, damit der Papa bei der Geburt dabei sein und die Mama auch an den Folgetagen im Krankenhaus besuchen kann. Eine schöne Zeit und eine etwas andere Vorbereitung auf unser Teamevent in Füssen mit meiner 20. Teilnahme beim Marathon. Ich war als einziger Teilnehmer bei allen Auflagen dabei – diese Serie wollte ich auf keinen Fall reißen lassen !

                                                                         

Samstag um halb eins ging es dann tatsächlich los in Richtung Füssen, schnell im Hotel eingecheckt und dann zum Abholen der Startunterlagen in Richtung Altstadt. Dort warteten schon Christian sowie Albert und seine Gattin Gabi. Und kurz danach trafen auch Theo mit seiner Margarete, Michael sowie Marlyn und Rainer ein. Heike konnte leider wegen Corona nicht mitkommen, wirklich schade. Nach einem kurzen Plausch und ein paar Nudeln für die Marathonis ging es schon in Richtung Start. Für Rainer, der sich (wie in 2012) das Triple aus Zehner, HM und M vorgenommen hatte, fiel der erste Startschuss schon um 16 Uhr 30. Die Strecke des 26. Stadtlaufes war im Vergleich zum Vorjahr komplett verändert und nun 10,55 Kilometer lang mit 90 Höhenmetern. Rainer wollte gleich mal testen, was seine neuen leichten Flitzer so hergeben und so stürmte er in 53:35 Minuten zum souveränen AK Sieg bei 221 Finishern.

                 

               

Viel Zeit zum Ausruhen im Ziel gab es nicht, denn um kurz nach 18 Uhr ging es auf die HM-Strecke (15. Auflage) – hier war der Rundkurs des Zehners mit einem rund 1 km langen Anstieg hinter dem Schwansee zweimal zu durchlaufen. Neben Rainer waren Michael und Theo mit am Start. Christian und ich machten uns derweil auf in Richtung Lech, um ein paar Fotos auf der Strecke zu schießen. Michael, der einen lockeren Trainingslauf für seinen schweren Chiemgau 100 km Berglauf nächstes Wochenende absolvieren wollte, war am flottesten unterwegs und landete am Ende mit 1:42:20 Std. auf einem guten 46. Platz bei insgesamt 297 Finishern. Rainer war mit 1:58:40 Std. wieder recht flott unterwegs und sicherte sich beim 2. Rennen den 2. Platz in seiner AK. Auch Theo war mit seinem Lauf, den er nach exakt 2:07 Std. beendete, hoch zufrieden. Zum Abschluss trafen wir uns noch in kleinerer Runde in einer Pizzeria, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen und gestärkt die Heimreise anzutreten (Michael) oder ein paar Kalorien für den morgigen Marathon zu tanken.

          

          

     

Die Nacht vor meinem wichtigsten Lauf des Jahres verlief für mich leider alles andere als erfreulich. Wegen anhaltender Magenschmerzen fand ich kaum Schlaf; wahrscheinlich hatte ich einfach zu viel gegessen. Auch am Morgen hatte sich die Lage nicht gebessert und ich schon Bedenken, überhaupt an den Start gehen zu können. Eine Tasse Tee und zwei trockene Semmeln verbesserten die Situation nur leicht und so machte ich mich mit gemischten Gefühlen kurz nach 7 Uhr vom Hotel auf in Richtung Start. Dort warteten schon Christian und Albert, später traf auch Rainer ein. Punkt um halb acht ging es dann auf die Strecke, die, was sich erst später herausstellen sollte, auch verändert im Vergleich zum Vorjahr war.

         

       

Ich versuchte halbwegs mein Tempo zu finden, startete etwas schneller als geplant mit einem Schnitt von ca. 6 Minuten pro Kilometer und lief bei Kilometer drei auf Rainer auf. Immer blieb das flaue Gefühl im Magen; wir reduzierten das Tempo etwas und liefen bis ca. Kilometer acht zusammen. Ich fand zwei nette Mitläufer (auch Jahrgang 1959) und irgendwann merkte ich, dass Rainer zurückgefallen war. Na ja, er würde mich später wohl sicher wieder einholen – diese Annahme sollte sich am Ende nicht bewahrheiten (denn er machte einige Fotostopps und ließ sein Triple ruhig ausklingen).

     

     

Zwischen Kilometer 12 und 15 lief es richtig gut (mal keine Magenschmerzen) und ich konnte die Lücke zum Zugläufer für 4:30 Std. (meine Wunschzeit) fast schließen. Aber nach der Verpflegungsstation setzte er sich wieder ab und die kurz darauffolgende Streckenänderung mit einer kräftigen Steigung beendete endgültig die leisen Hoffnungen auf meine Idealzeit. Aber noch lief es ganz gut und für eine Zeit unter 5 Std. sollte es auf jeden Fall reichen. Bei Kilometer 20 lächelte mir Gabi von einer Ruhebank freudig entgegen und die Zeitmatte nach 20,75 Kilometern erreichte ich nach 2:12:25 Stunden.

      

Inzwischen hatte sich mein Lauftempo bei einem Schnitt von 6:30 min/km eingependelt, Tendenz steigend – genauso wie bei den Temperaturen. Ab Kilometer 25 war auch Schatten Mangelware und sehnte ich die Verpflegungsstation bei Kilometer 30 herbei, wo es endlich die langersehnte Cola gab. Zum Glück hatte ich immer eine Trinkflasche mit dabei, die ich nachfüllen konnte. Jetzt wurde es richtig hart, das Tempo immer langsamer und die Pausen an den Verpflegungsständen länger. Eigentlich hätte mich nun Rainer schon längst eingeholt haben müssen, aber die beiden schnellen Läufe vom Vortag zeigten wohl doch ein paar Nachwirkungen. Zudem hatte er sich von vornherein nur eine Zeit von knapp unter 5 Stunden vorgenommen, aber das muss bei Rainer nichts bedeuten.

Das flaue Gefühl im Magen blieb die meiste Zeit mein treuer Begleiter, aber wenigstens kam die letzten paar Kilometer und beim Zieleinlauf keine Übelkeit auf und ich konnte nochmal ein wenig Fahrt aufnehmen. Kurz vor dem Ziel noch eine negative Überraschung – eine weitere Streckenänderung mit einer Steigung vom Lechufer hinauf zum Schloss. Aber was soll’s, nur noch wenige hundert Meter bis zum Ziel und ein paar aufmunternde Worte von Gabi. Und nach 4:41:16 Std. hatte ich es tatsächlich geschafft und überquerte überglücklich die Ziellinie. Mit meiner Startnummer 11 wurde ich Elfter in meiner AK. Für mein 20. Finish erhielt ich auch noch einen Essenskorb als kleines Präsent auf der Bühne und wurde ich kurz interviewt, was mich natürlich sehr freute. Auch Theo, Margarete und Marlyn spendeten Beifall.

      

                                                                                   

Unser schnellster Mann, Christian, war da natürlich schon längst beim Duschen. Er hatte mit 3:00:17 Std. die magische Marke nur knapp verfehlt , aber sich einen tollen sechsten Gesamtplatz unter den 275 Finishern erlaufen. Jetzt hieß es noch auf Rainer und Albert zu warten, die nach 4:53:40 bzw. 05:10:44 Std. das Ziel und damit Rang 4 bzw. 7 ihrer AK erreichten. Albert konnte lächelnd meine vorab getroffene Aussage nicht bestätigen, dass es sich um einen flachen Kurs handelt – aber ich wusste ja nichts von den Streckenänderungen, die allen zusätzliche 100 Höhenmeter bescherten. Dank Christians guter Vorlage konnten wir auch in der Dreier-Vereinswertung den zweiten Platz erringen; wirklich schade, dass es dafür heuer keinen Pokal gab.

Im Zielbereich am Verpflegungspunkt ließen wir unser Teamevent gemütlich ausklingen, bevor sich jeder entweder auf die Heimreise machte oder noch einen Zusatztag im wunderschönen Allgäu dranhängte. Dann hoffentlich bis zum nächsten Jahr zur 21. Auflage und danke an alle, die bei unserem Teamevent mit dabei waren.