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Rainer´s 3. Ausflug zum 15. Österreich. Ultralauf Cup – zum ASKÖ Laufwunder Steyr beim 6-Stundenlauf

#mirsansvs

Rainer´s 3. Ausflug zum 15. Österreich. Ultralauf Cup – zum ASKÖ Laufwunder Steyr beim 6-Stundenlauf

***   Text und Fotos von Rainer Leyendecker   ***   

Diesmal sollte es besser laufen als die letzten Male mit recht mauen Ergebnissen – denke ich an die 100 km WM am 27. Aug. in Bernau bei Berlin und den 12 Stunden Benefizlauf in Lebach im Saarland am 03. Sep. und Michaels BALU Spendenlauf in Altötting am 10. Sep.

Schließlich ging es bei meinem 3. Antritt für den Österreichischen Ultralauf Cup 2022 darum, meine Führungsrolle bei den Männern Master 2 = alle Herren ab 60 Jahren aufwärts zu behaupten. Mein Einstieg in den Cup am 30. April anlässlich der Österr. 100 km Staatsmeisterschaften in Langenzersdorf bei Wien mit der Variante des 12 Stundenlaufes lief ja ganz gut mit 104,20 km. Aber der nächste Bewerb über die 12 Stunden in Prambachkirchen am 11. Juni bei sehr heißem Wetter verlief enttäuschend mit nur 92,68 km.

Eine Woche später beim Bienwald Backyard Ultra lief es wieder top für mich mit 17 Runden zu 6,705 km jede Stunde und 114 km insgesamt. Günther packte dort grandiose 16 Runden ! Damit bin ich bis jetzt noch viertbester M 65 Läufer heuer in der Weltjahresbestenliste der DUV. Doch leider fing ich mir in Kandel Corona ein und blieb ich wochenlang sportlos. So konnte ich nicht wie geplant am 3. Cup Bewerb in Bad Blumau am 2./3. Juli teilnehmen, wo ich meine 12 Stunden-Marke von Wien noch toppen wollte.

    

Vorbereiten des Versorgungspunktes ab 10.30 Uhr                Rainer gut 20 Minuten vorm Start noch dick eingepackt

So startete ich, kurz vorm Meldeschluss gemeldet, am 17. Sep. mal wieder in Steyr (liegt südöstlich von Linz in Oberösterreich) – zur 15. Ausgabe dieses attraktiven und unterhaltsamen Wettbewerbs im Gewerbegebiet Stadtgut Steyr nördlich der historischen Altstadt. Bereits 2011 und 2012 über 100 km und 2016 über die 6 Stunden war ich dort recht erfolgreich. Auf dem Plan stand mein erst erster und wohl letzter 6-Stundenlauf heuer.

Die Wettervorhersage für Steyr war recht ernüchternd mit Temperaturen von 8 bis 12 Grad und sehr großer Regenneigung und starkem Wind. Somit blieb mein Handy während des Laufens im Auto und nicht im Hüftgurt und gibt es keine laufenden Bilder. Die Hauptbewerbe über 3 und 6 Stunden begannen um 11 Uhr vor dem TIC Gebäude, in dessen Foyer vorher das obligatorische Briefing stattfand. Die amtlich vermessene Runde von 1.368 m war eine Wendepunktstrecke mit einem zu umrundenden Rondell mit ein paar Höhenmetern. Gefühlt blies der Wind gerade hier hinter der offiziellen und bestens bestückten Verpflegungsstelle beim leichten Anstieg am meisten. 

     

Roland Brandner beim obligator. Briefung 10.45 Uhr           Viele sind gut eingepackt für die widrigen Verhältnisse draußen

Die erste Stunde konnte ich noch mit dem von mir recherchierten Favorit der Senioren 2 = Herren ab 60 Jahren flott 8 Runden im 5:31er Schnitt  schaffen, ließ aber danach abreißen und meinen Kollegen Heinrich Schaludek langsam davon ziehen. Immerhin hielt ich mein Tempo und hatte nach 1:57:37 Std. die HM Strecke absolviert und verlor danach nur wenig an Tempo, was mich überraschte. Die 28 Läufer*innen Einzelbewerb und die 6 Zweierstaffeln im 3-Stundenlauf kamen noch trocken ins Ziel.

Doch die 11 Damen und 33 Herren sowie die 20 Staffeln (in den Kategorien 2 – 4 – Mega – Schüler) über die 6 Stunden ahnten es, dass die dunklen Wolken bald ihre Schleusen öffnen würden. Aber die meisten waren ausrüstungsmäßig darauf vorbereitet und zogen an ihren Depots an der Strecke ihre Regenjacken oder Ponchos drüber. Zum Glück prasselte keine Starkregen herab, so dass wohl alle Aktiven auf der Strecke blieben und weiter liefen oder gingen. Die Marathon Marke überlief ich mit 4:10:39 Std. – immer noch insgesamt im Schnitt von 5:56 min/km. Nun wurden die Trinkstopps etwas häufiger und länger und so passierte ich die 50 km doch mit guten 5:06:37 Std. Man bedenke, dass ich dafür bei der 100 km WM 3 Wochen zuvor 5:33 Std. brauchte ! Aber einen der Pokale wollte ich mir hier schon erlaufen ! 

    Viele Pokale winken den Gesamtsiegern und AK-Besten

An der Messmatte saß unter einem Zeltdach der Moderator, welcher fleißig die Namen der Laufenden nannte sowie ab und zu auch die Anzahl der absolvierten Runden und die vorderen Platzierungen bekannt gab. Gleich hinter der Messmatte war die Wechselzone für die Staffeln, bevor es auf die lange Gerade bis zum Wendepunkt am Ende einer Gewerbestraße ging. So hatten sich die Laufenden fast immer im Blick und konnten selbst ihre Positionen und Abstände insgesamt und zu Mitlaufenden ihrer Altersklassen verfolgen. Immer wieder feuerten die jungen Cheerleaders im Start-Ziel-Bereich die Aktiven an.

Genau nach 6 Stunden um 17 Uhr ertönten laute Signale und alle, die noch auf der Strecke waren, mussten an ihrem Punkt stehen bleiben und auf das Restmeter-Vermessungsteam warten. Von ihm erhielten sie auch ihre Medaillen. Danach hieß es, schnell zu seinem Depot zu kommen und sich im TIC Gebäude oder im Auto (ich !) umzuziehen oder zum Duschen in die nahe gelegene Caritas Sporthalle Steyr-Gleink zu fahren.

Viel Zeit blieb nicht, denn die Siegerehrung war für 18 Uhr angekündigt und es galt noch sein Finisher-Getränk und sein Nudelgericht im TIC Foyer oder der Brasserie zu verzehren. Mit etwas Verspätung war es dann so weit. Der Obmann vom Laufwunder Steyr, Roland Brandner, moderierte die Siegerehrung, während der Steyrer Bürgermeister Markus Vogl den drei Erstplatzierten der Altersklassen (in Zehner-Schritten) die Pokale überreichte. Anschließend durften die 3 Gesamtsieger der Damen und Herren erneut auf das Siegerpodest, während die ganze Zeit über die Cheerleaders vor der Bühne das Publikum animierten.

Bei den Damen gewann Ilse Fritz (ausgangs W 50) mit 47 Runden und 64,54 km mit gut 1 Runde Vorsprung vor Johanna Simmer und 3 Runden vor Theresa Urbanek. Bei den Herren erlief sich Robert Weihs mit 58 Runden und 79,49 km klar den Sieg vor Bernd Kriechmair mit 56 Runden und Christian Pfatschbacher mit 54 Runden.

   

Die besten drei Damen über 6 Stunden                                 Die besten drei Herren über 6 Stunden

Ich als laufender Reporter vom SV Schwindegg schaffte respektable 42,2 Runden und damit 57,73 km (im Schnitt gute 6:14 min/km) und gewann die Wertung der Senioren 2, die hier alle Herren ab 60 Jahren aufwärts umfasst. In meiner AK M 65 finde ich mich jetzt über die 6 Stunden als siebtbester Läufer in der DUV Weltjahresbestenliste wieder. Ganz vorne  liegt hier Matthias Betzler von der Spvgg Höhenkirchen mit fantastischen 68,700 km. Mein M 60 Favorit Heinrich war mit 47 Runden weit vor mir. Aber bei diesem Cup gelten die internationalen Altersklassen, also der Tag des Geburtstages bestimmt die Altersklasse, nicht das Geburtsjahr wie in Deutschland. Und Heinrich wird erst im November 60 Jahre alt. Mein Glück diesmal, das ich erst bei der Siegerehrung bemerkte.

   

Siegerehrung der Senioren 2 ab 60 Jahren aufwärts          Siegerehrung der Damen 40-49 Jahren

Dieser Österr. Ultralauf Cup mit internationaler AK Wertung aller teilnehmenden Bewerbe wurde 2007 ins Leben gerufen mit jährlich teils wechselnden vier Ausrichtern, später bis zu fünf oder sechs. Nur die drei besten Ergebnisse jedes Teilnehmenden laut einer Punktewertung für die Läufe über 50 und 100 km sowie 6 , 12 und 24 Stunden werden in die Cupwertung aufgenommen. Ab 2011 ist auch ASKÖ Laufwunder Steyr regelmäßig einer der Ausrichter eines Cup-Bewerbes.

Ich nahm erstmals in 2011 als Gastläufer an diesem Cup teil, gewann die Seniorenwertung der Herren ab 50 Jahren und wurde sogar fünftbester Herr im Cup. In 2016 konnte ich die Seniorenwertung 2 (ab 60 Jahre) gewinnen und belegte nach starkem Finish gar den dritten Gesamtplatz bei den Herren (damals noch Weltklasseleistungen in meiner M 60).

Für dieses Jahr scheint im Cup kein erster AK Rang möglich, da ich beim Cup Finale Anfang Oktober in Tulln bei Wien wegen meiner Urlaubsreise mit Marlyn nicht dabei sein werde, aber vielleicht reichen die bisher erlaufenen Punkte für den 2. oder 3. AK Platz. Für Lauffestival in Tulln hat Heinrich für die 24 Stunden gemeldet und muss nur die Mindest-Weite von 130 km schaffen, um nach seinen bisherigen 2 Läufen mich nach meinen 3 Läufen zu übertrumpfen. Das wird er sicher schaffen und sei ihm gegönnt, denn im Cup-Rückblick wird er für die Senioren 2 ab 60 Jahren gewertet und den großen Cup-Pokal hochhalten können, der schon zwei Mal bei uns im Wohnzimmer im Regal steht.